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Hörzentrum an der HSS-Klinik

Geschäftsordnung

 

§ 1        

 

Ein Zentrum ist eine konzentrierte Infrastruktur, wo zahlreiche Kompetenzen vorwiegend an einem Ort zusammengefasst sind und das enge Kooperationen mit fachspezifischen „Netzwerk-Partnern“ unterhält.

 

Das Hörzentrum Innsbruck ist ein medizinisches Zentrum der Linienorganisation nach Schrappe1 und ist an der HSS-Klinik angesiedelt. Es ist die nominelle Zusammenfassung aller Einheiten der HSS-Klinik, die im Bereich des Hörens Leistungen erbringen.

 

§ 2        

 

Die Benennung „Zentrum“ bezweckt 1) die bessere Sichtbarmachung dieser

Einheiten und ihrer Kompetenz nach außen, 2) die Akzentuierung, dass hier mehrere Leistungsbereiche, die von Spezialisten isoliert erbracht werden, in einer kompakten Infrastruktur zusammengefasst und konzentriert sind.

 

Weiters soll die Bezeichnung „Zentrum“ den hohen Qualitätsanspruch der beteiligten Einheiten hinsichtlich Diagnostik und Rehabilitation von Hörstörungen zum Ausdruck bringen. Der hohe Anspruch wird durch die Einbindung in internationale

Expertenvereinigungen unterstrichen (Mitglied der Klinik im HEARRING, Zertifiziertes „Audiologisches Zentrum“ nach DGA).  

 

§ 3

 

Das Hörzentrum umfasst folgende Einheiten der HSS-Klinik (soweit sie hörbezogene Leistungen erbringen):

 

  • Ärztliche Ambulanz (HNO-Fachärzte, zumeist mit Spezialisierung in Phoniatrie)
  • Klinische Audiologie
  • Pädaudiologie
  • Hörimplantatologie
  • Logopädie 
  • Psychologie 
  • Entwicklungspsychodiagnostik 
  • Wissenschaftliche Audiologie (Forschung)
  • (Hörimplantate-Folgetherapie/Nachsorge) (geplant).

 

Weiters umfasst das Hörzentrum Einrichtungen, die als gemeinsame Einrichtungen der HSS-Klinik und externer Kliniken / Institutionen ausgebildet sind:

 

 

  • Hörimplantate-Board
  • Pädaudiologisches Netzwerktreffen
  • Kinder- und Erwachsenenstation

 

Schließlich unterhält das Hörzentrum regelmäßige und intensive Kooperationen mit externen Einrichtungen, die sich ebenfalls mit hörgestörten Patienten befassen:

  • Hörakustiker,
  • Zentrum für Hör- und Sprachpädadogik in Mils,  Betreuungseinrichtungen für hörgestörte Kinder.

 

§ 4        

 

Vorstand des Hörzentrums ist der Klinikdirektor. Er repräsentiert das Hörzentrum auch nach außen. 

 

Der Klinikdirektor bestimmt für die einzelnen Bereiche an der HSS Bereichsleiter und ist für die Zusammenarbeit der Bereiche verantwortlich. Die Bereichsleiter sind verantwortlich für die effiziente Planung und Organisation der internen Abläufe sowie für die Umsetzung und Aufrechterhaltung der methodischen Qualitätsstandards entsprechend nationaler oder internationaler Vorgaben.   

 

Entscheidungen, die die Struktur, Organisation, Ausstattung und das Personal des Hörzentrums betreffen, werden vom Klinikdirektor getroffen, nachdem er sich mit den zuständigen Bereichsleitern beraten hat. 

 

§ 5        

 

Am Hörzentrum werden folgende hörspezifische Leistungen angeboten:

 

(1) Ärztliche Ambulanz:

  • Fachärztliche Untersuchung – hörbezogene klinische Untersuchungen
  • Diagnostik und Behandlung (konservativ/operativ) von mittelohrbedingten

Hörstörungen, insbesondere bei Kindern

  • Präoperative Diagnostik und Abklärung zur Hörimplantat-Indikation
  • Hör-Sprechstunde
  • Tinnitus-Sprechstunde.

 

(2) Klinische Audiologie:

  • Abklärung und Quantifizierung von Hörstörungen bei Erwachsenen
  • Hörgeräte-Indikationsstellung und -kontrolle bei Erwachsenen.

 

(3) Pädaudiologie:

  • Neugeborenen-Hörscreening
  • Diagnostik und weiterführende Abklärung von Hörstörungen bei Kindern
  • Hörgeräteanpassung und -kontrolle bei Kindern 
  • Beratung von Eltern hörgestörter Kinder.

 

(4) Hörimplantologie:

  • Hörimplantat-Beratung
  • Intraoperatives Monitoring
  • Audioprozessor-Anpassung
  • Akutnachsorge, Hörtrainung und -aufbau  Technische Betreuung.

 

(5) Logopädie:

  • Logopädisches Hörtraining.

 

(6) Psychologie:

  • Diagnostik, Beratung, Therapieeinleitung bei Tinnitus aurium mit Sekundärbelastung
  • Diagnostik, Beratung Therapieeinleitung bei Hyperakusis.

 

(7) Entwicklungs-Psychodiagnostik:

  • Entwicklungsdiagnostik hörgestörter Kinder.

 

(8) Wissenschaftliche Audiologie 

  • Hörimplantate-Forschung
  • Psychoakustische Forschung
  • Spezielle Forschung im schalltoten Raum (Camera silenta) 
  • Erstellung von nationalen Richtlinien (Neugeboren-Hörscreening)
  • Mitarbeit an der Erstellung internationaler Richtlinien.

 

(9) Hörimplantate-Akutnachsorge bzw. -folgetherapie (in Planung)

 

  • Höraufbau nach Hörimplantation
  • Hörtraining.

 

§ 6        

 

Am Hörzentrum bestehen – außer den oben angeführten – folgende Einrichtungen, die mit externen Mitarbeitern/Kliniken/Institutionen kooperieren:

 

  • Hörimplantat-Board (HIB): Das HIB besteht aus Experten der HSS-Klinik (Ärzte, Physiker, Audiologen, Psychologen), der HNO-Klinik (Chirurg) und ggf. weiterer Kliniken (Anästhesist, Radiologe). Das HIB bespricht die klinischen Befunde von Hörimplantat-Kandidaten und entscheidet, ob die Indikation zur Hörimplantation bzw. zu welcher Hörimplantation, gegeben ist.
  • Pädaudiologisches Netzwerktreffen: Das Pädaudiologische Netzwerktreffen ist ein regelmäßiges Treffen (mindestens 1 x jährlich) von Tiroler Professionisten für die Versorgung und Frühförderung hörgestörter Kinder (HSS-Klinik; Zentrum für Hör- und Sprachpädagogik Mils, Pädakustiker, Förderlehrer, Vertreter von [Früh]Fördereinrichtungen). Zweck des Treffens ist: Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Strategieplanung, Herstellung von Kooperationsstrukturen zur Förderung hörgestörter Kinder und Unterstützung ihrer Eltern. 

 

 

§ 7        

 

Das Hörzentrum ist ein integraler Bestandteil der HSS-Klinik. Dadurch ist gewährleistet, dass seine Leitung in der Hand eines audiologisch versierten Facharztes für HNO und Phoniatrie liegt.

 

Das Hörzentrum ist an den Bestand und die – in §3 beschriebene – Infrastruktur der

HSS-Klinik gebunden. Eine Veränderung dieser Infrastruktur im Sinne einer

Reduktion oder Umgestaltung, wodurch das hörbezogene klinische

Leistungsspektrum (§ 5) wesentlich verringert wird, ist mit dem Fortbestand des Hörzentrums nicht vereinbar.

 

 

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